Breizh en France

Gwenn ha du

Bleu blanc rouge

Dass ich mit der historischen Region Breizh (bretonisch für Bretagne) beginne, statt mich vom französischen Gesamtstaat aus in die „Einzelteile“ unseres linksrheinischen Nachbarn vorzuarbeiten, geschieht aus persönlichen, emotionalen Gründen. Außerdem führen etliche Gebiete des Landes, ungeachtet des auf Paris fixierten Zentralismus, nahezu ein Eigenleben. Und das tun sie in vielerlei Hinsicht; landschaftlich sowieso, aber auch kulinarisch, sprachlich, kulturell, selbst sportlich (so gibt es etwa ein Fußball- und ein Rugby-Frankreich). Meine Frankreich-Karte ist subjektiv; auf ihr fehlen ganze Landesteile, während andere übergroß gezeichnet werden (mind mapping). Das mag man kritisieren oder beklagen, aber in der Geographie wie in der Kognitionspsychologie ist sowas seit 45 Jahren Usus.

 

Mit der Bretagne meine ich nicht alleine die offiziell kastrierte heutige Region aus den vier Départements Penn-ar-Bed (Finistère), Mor-Bihan (Morbihan), Il-ha-Gwilen (Ille-et-Vilaine) und Aodoù-an-Arvor (Côtes-d’Armor), sondern zähle – wie sehr viele Bretonen – auch das südöstlich anschließende Département Liger-Atlantel (Loire-Atlantique) rund um die frühere bretonische Hauptstadt Naoned (Nantes) dazu.

Alle Ortsnamen auf Bretonisch. Die unterschiedlichen Farben der Dots drücken unterschiedliche Grade der Intensität aus, die ich mit meinen Erlebnissen im jeweiligen Ort verbinde.

 

Lange vor Jörg Bong, Commissaire Dupin und Nolwenn

Zu Frankreich hatte ich schon als kleiner Junge erste Beziehungen; seit den Teenagerjahren ist es meine zweite Heimat geworden, und die Bretagne sozusagen die erste Heimat in der zweiten Heimat. Das fing 1967 in den drei gelb unterlegten Orten an – deren französischsprachige Namen lauten von West nach Ost Sainte-Marine, Bénodet und Le Loroux-Bottereau ­−, und das hat sich unter aktiver Mithilfe der Astérix-Bände in den folgenden gut fünf Jahrzehnten immer weiter ausgebreitet und vertieft. Richtig ist, dass dort insbesondere auch meine Liebe zum Meer bedient wird.

Das ist aber keineswegs eine rein touristische Anziehung, sondern der dortige Fußball (von der US Montagnarde aus Inzinzac-Lochrist über die Frauen von Quimper Kerfeun­teun FC bis zu den „Kanarienvögeln” des FC Nantes), die traditionelle Volkskultur (Fest-noz) und die darauf basierenden großen Festivals (Le Cornouaille in Quimper, Interceltique in Lorient), der üppige Strauß an Musik (Alan Stivell, Gwendal, Gilles Servat, Tri Yann, Startijenn, Rozenn Talec, Bagad Kemper, Soldat Louis, Nolwenn Leroy, Red Cardell), die Einstellung vieler Menschen zum Leben einschließlich ihrer Streitbarkeit gegenüber Obrigkeiten, regionale kulinarische Köstlichkeiten (dabei bin ich bei Fisch wahrlich mächtig krüsch), selbst die für mich außerordentlich kompli­ziert zu lernende Sprache ergeben ein Gesamtbild, das mich immer mal wieder hat überlegen lassen, ob ich meinen Lebensabend nicht dort verbringen sollte, wo das postrevolutionäre Motto «Liberté – Égalité – Beurre salé» lautet und eigentlich um «Pâté de campagne» ergänzt werden müsste. Nach einem Sandwich pâté leck‘ ich mir die Finger ab; leider werden die in immer weniger Bar-Tabacs angeboten.

Barrikadenzeit

Als politisches Sahnehäubchen kommt obendrauf, dass es in ganz Europa nur wenige Standorte gibt, an denen die Bewohner den Bau eines Atomkraftwerks verhindern konnten; an der westlichsten Landzunge, der Pointe du Raz, in Prevel und Plougoñ (in Deutschland und dem restlichen Frankreich als Plogoff bekannt) war das der Fall. Und auch der Front – mittlerweile RassemblementNational der Familie Le Pen schneidet in dieser Region bei Wahlen stets schön schlecht ab.

Camping du Roch Vétür 2018: Mehr Hotel braucht es nicht.

Zwar weiß ich auch den Komfort eines guten Hotels, eines gemieteten Häuschens oder eines Wohnmobils zu schätzen. Aber wenn immer es sich einrichten lässt, zelte ich auch heute noch am liebsten. Spät abends in die Koje steigen und dabei das nahe Rollen des Meeres hören, nachts ab und zu das leise, beruhigende Trommeln eines Regenschauers auf dem Zeltdach und frühmorgens – geweckt von Vogelgezwitscher – aus dem Schlafsack krabbeln, in den Sonnenschein blinzeln und sich bald darauf auf den Weg zu Kaffee, Croissants und Tageszeitung begeben, ist für mich ein untrennbarer Teil von Vivre comme Dieu en France. Einziger Luxus, den ich mir dabei inzwischen leiste, sind ein qualitativ hochwertiges Kleinzelt und ein Standplatz mit eigenem Stromanschluss – die Rasur erfolgt weiterhin nass, aber Handy und Tablet fordern ihren Tribut. Zuletzt habe ich das 2022 genossen; wenn ich das mal nicht mehr kann, dann weiß ich, dass die Uhr runter getickt ist.

 

Impressionen und Einzelbilder

Eiffelturm ganz oben musste sein

1967 mit fünf Jungs aus der A-Jugend meines WSC – ich selbst war erst 16 und noch in der B –, darunter mein späterer Mitabiturient Manni Schweitzer (3. v.l.), der viel zu jung gestorben ist, und Dirk Fiala (2. v.l.), der es als einziger von uns auf Bundesligaeinsätze (drei) gebracht hat ### Viele erste Male, so die Crêpes (mit Grand Marnier) und Galettes (mit Schinken, Gemüse und Spiegelei, nahezu eine Hauptmahlzeit) oder das Mobylettieren per VéloSoleX in Bénodet ### Abendliches Tanzvergnügen von schnell (Le téléfon, Nino Ferrer) bis langsam (When a man loves a woman, Percy Sledge) ### Ein kaputter Reißverschluss (nicht meiner, aber ich war so tollpatschig) am mondlicht­überfluteten Strand von Sainte-Marine ### Ein prächtiger Feuerwehrhelm, der in Josselin verwaist auf einem prähistorischen Löschfahrzeug lag und nach kurzer Diskussion auch wieder dorthin zurückgelegt wurde ### Élizabeth, 15-jährige Tochter eines Weingutbesitzers von der Loire, die im Open-Air-Kino meine Hand in ihre nahm, obwohl ihre Tante immer streng aufpasste, und in deren Elternhaus ich anschließend ein paar Tage zu Gast war – aber: Rien n’allait plus ### Zurück nach Deutschland per Anhalter durch das Loire-Tal auf der legendären RN 152 (Autobahnen waren damals in ganz Frankreich noch Mangelware) und anschließend über das Elsaß nach Wuppertal; über den Text «La guerre est finie» (Der Krieg ist vorbei) auf meinem beim Trampen hochgehaltenen Schildchen kam ich – gestikulierend und radebrechend – mit etlichen Autofahrern, die für mich anhielten, ins Gespräch ### Ein junger polnischer, zum Glück auch Englisch sprechender Rallyefahrer, der sich seinen niegelnagelneuen, aufge­motz­ten Renault R8 Gordini vom Werk abgeholt hatte, mich von irgendwo in Ostfrank­reich bis irgendwo in Südhessen mitnahm und – mitten im Kalten Krieg – einem noch jüngeren Deutschen vom Leben in seiner Heimat erzählte. Der europäische Gedanke lebte.

Rundreise 1980 mit Jürgen P. und Christiane B. im Peugeot 404: Vor einem Bar-Tabac am Fischereihafen von Perros-Guirec bei aufgehender Sonne der erste Café crême nach durchfahrener Nacht ### Fest-noz in Kerlouan: Auf der Bühne eine schottische Pipe Band mit einem Dirigenten, der sich nach jedem Stück auf dem Absatz 180° zum Publikum hin umdrehte und mit federnder Hand an der Schläfe seines knallroten Gesichts sowas von zackig salutierte, dass er – hackevoll, wie er offenkundig war – umzukippen drohte ### In Le Pouldu der Zeltplatz, dessen Sanitärräume Christiane anregten, den Begriff  jeton de douche zu Duschetong (mit gaaanz weichem -sch-) abzuwandeln, was ihr bis heute unter die Nase gerieben wird ### Ebendort auch das Resto, in dem ich mir zum Dessert immer gleich zwei Portionen hausgemachter Mousse au chocolat reservieren ließ ### Schließlich Portivy, wo Nathalie in der Hafenpinte bediente; damals verliebte ich mich noch so schnell. Und oft unsterblich.

Auch kleine Leuchttürme können reizvoll sein

Westlich von Quimper im Mai 2016: Ein echtes bretonisches Steinhaus mit einem gewöhnungsbedürftigen Bio-Klo, aber viel Charakter, der Atlantik noch schrumpelkalt, ein Bar-Resto mit entgegenkommendem Wirt und dem Pokalendspiel PSG vs. OM in der Glotze sowie eine megaleckere Crêperie («Les Sonneurs») im Dorf. Dass gerade mal wieder Streiks die Versorgung mit Benzin erschwerten, damit muss man in Frankreich rechnen und damit kann ich umgehen; damit, dass sich die Dupin’sche angebliche Super-Speisewirtschaft l’Amiral in Concarneau als zu Unrecht hochgejubelter Vollflop erwies, hingegen schon weniger. Dafür gönnt man sich an jedem späteren Vormittag mit Blick auf Häfchen und Leuchttürmchen von Pors Poulhan die Triplette en terrasse, also Grand crème, Ricard, Cidre bzw. zur Abwechslung ein p’tit blanc. Oder kauft sich in Quimper bei Armor Lux den zweiten klassisch-bretonischen Fischerpullover seines Lebens – den mit den Knöpfen auf der linken Schulter. Und geht als Heide & Kulturbanause freiwillig in die Cathédrale Saint-Corentin, um deren unglaubliche Fülle wunderbar knatschbunter Glasfenster zu bestaunen. Kurz gesagt: Schön war’s!

Atlantikferien mit viel Fußball verlebte ich 2018 rund um den Golf von Morbihan: Frankreich richtete die U-20-Weltmeisterschaft der Frauen in der Bretagne aus, und im Stade de la Rabine von Vannes verbrachte ich eine Menge Zeit, wenngleich weniger als am und im Meer. Vorher war ich bereits ein paar Tage im Frauschaftshotel der Bleuettes untergekommen, nicht weit vom sagenumwobenen Wald von Brocéliande entfernt. An einem Tag war ich zudem Gast des Vereinschronisten der US Montag­nar­de de Lochrist, eines der erfolgreichsten französischen Amateurklubs; und natürlich ließ Albert Giovanelli es sich nicht nehmen, diesen norddeutschen Merkwürdling, der fast alles über die Geschichte des ehemaligen Arbeiterklubs wusste, zu einem Spiel im malerisch hoch über dem Tal des Blavet gelegenen, waldumrahmten Stade Mané-Braz mitzunehmen, wo er mich Gott und der Welt vorstellte. Die „Schmiede” – so genannt, weil jahrzehntelang bis zur Werksschließung praktisch alle Fußballer ihre Brötchen im Stahlwerk von Hennebont verdient hatten – verloren ihr Match gegen die Voltigeurs de Châteaubriant aber trotz meiner Anwesenheit.

Ar Men

Leuchttürme sind im „Land am Meer” (Armorica) mit seinen zahl­losen kleinen Landzungen, die in den Ärmelkanal oder die Biskaya hineinragen, sowie den vorgelagerten Inselchen überaus üppig ge­sät, viele von ihnen an felsigen, atemberaubenden Küstenab­schnit­ten (côte sauvage), wo die Elemente besonders heftig aufeinander­tref­fen. Diese Schifffahrtszeichen unterscheiden sich in Form, Höhe, Farbe, Material und hinsichtlich ihrer Standorte. Manche behalten meist trockene Füße, während andere auf winzigen Felserhebungen vor der Küste oder auf dem Meerboden verankert sind und gewal­ti­gen Brechern trotzen. Fotos von La Vieille an der Pointe du Raz und des ein paar Kilometer weiter westlich stehenden Ar Men schmücken mein Zuhause. Aber die Troika aus La Jument, Créac’h und Phare de Nividic vor der Île d’Ouessant, die unmittelbar nebeneinander errichteten Geschwister Phare de Penmarc’h (1835) und Phare d’Eckmühl (1897) im Bigouden sowie der Chenal du Four nordwestlich von Brest sind keinen Deut weniger beeindruckend.

 

Ästhetisch

Gruselig

Seit ich bei meinen Autofahrten in die Bretagne die Direttissima – also über Venlo und Maastricht durch das Land des Lächelns (Belgien) an Valenciennes und Amiens vorbei Richtung Le Havre, Caen und Rennes – bevorzuge, muss ich mich für eine Seine-Querung entscheiden. Die Brücken im Stadtgebiet von Rouen oder der Pont de Brotonne, auch die kleine Fähre bei Lillebonne liegen mir zu weit flussaufwärts und damit nicht auf der Ideallinie. Bleiben zwei Möglichkeiten zur Auswahl, und ein einziges Mal habe ich den Fehler begangen, mich für den Doppelbogen des Pont de Normandie zu entscheiden. Ein wahrer Albtraum von einer Brücke, deren aberwitzig steile Rampen – gefühlt waren das 45 Grad Steigung, aufgehängt an über 200 Meter hohen Pylonen – sich da vor dem 1,70 Meter kurzen Nordlicht aus dem Nebel schälten. Seitlich vom Flussufer aus betrachtet, hätte ich ihre kühne Architektur vermutlich bewundert; aber ich sollte da drüber fahren! Wäre es möglich gewesen, ich hätte eine Powerhalse hingelegt und wäre umgekehrt. Das war übrigens in dem Sommer, in dem in Genua eine innerstädtische Autobahnbrücke eingestürzt war … Never again. Never ever! Zum Glück gibt es knapp 30 Kilometer östlich ja noch den Pont de Tancarville, und der ist und bleibt mein Favorit. In jeder Hinsicht. Forever and ever.

 

Weil ich mir nach dem Tod meiner beiden Eltern ein Sabbatjahr spendiert hatte, konnte ich im November 1997 endlich mal außerhalb des Sommers in die Bretagne reisen, um Herbststürme an der felsigen Küste zu erleben. Was für ein Reinfall! Letzte Woche habe es einen mächtigen Sturm gegeben, erzählte mir ein Wirt in Camaret-sur-Mer, von wo aus ich zur Kuppe oberhalb der Pointe de Penhir fuhr; aber dort zerrte und ratterte nachts lediglich ein relativ müdes Lüftchen am Wohnmobil. Und in den Tagen darauf stand mein rollendes Heim direkt am Strand von Saint-Guénolé, wo ich den ganzen Tag mit Shorts und T-Shirt in der warmen Sonne herumdümpelte. Auch anderenorts keine berstenden Brecher, null tosende Winde, kaum Gischt, stattdessen Schwachwindsurfer und blühende Hortensien: Printemps en novembre. Ich hingegen hatte wirklich alles dabei – bloß keine Badehose. Dat war wohl nix; genossen habe ich die Zeit dennoch. Denn für die Bretagne gilt: «Erfüllend selbst in der Enttäuschung». Außerdem kann man Liebe sowieso nie zu 100 % erklären; warum schon der Gedanke an diesen Landstrich kurz vor dem Ende der Welt bei mir ein warmes Bauchkribbeln auslöst, bleibt ein Geheimnis.

 

Meine anderen Frankreichs

… habe ich möglicherweise auch deshalb in fast so guter Erinnerung wie die Bretagne, weil im ganzen Staat die Stange Zigaretten so viel preiswerter war als in Deutschland: Noch in Francs bezahlt, waren das keine 40 DM, als ich zuhause schon 50 berappen musste. Das hat sich nicht nur durch die Euro-Einführung verändert, sondern auch durch die Aufhebung des französischen Tabakmonopols und eine rigide „Gesundheitssteuerpolitik”. 2018 fiel mir fast das Essen aus dem Gesicht, als ich dort für eine einzelne 20er-Packung Filterkippen 10 Euro löhnen musste.

 

 

Camargue

Arles 1968 – Bohème allemande: Harald „Antek” K., Manfred „Kraftei” M., Axel K., Gerd „Knuff” H., Gerhard G., Udo H.

Als ich 1968 zum ersten Mal nach Arles und Les Saintes-Maries-de-la-Mer kam, war Letzteres zwar für Franzosen längst kein Geheimtipp mehr, wohl aber noch für reisefreudige touristische Horden aus Deutschland, Holland oder England. Entsprechend war die Mittelmeerküste noch nicht mit Appartementmonstern, Hotels und Marinas zugeschi… verbaut wie an der Côte d’Azur oder weiter westlich in La Grande Motte. 1970 pennte ich dort noch ganz polizeiungefilzt am Strand, musste mir allerdings in die Kapuze meines Schlafsacks ein Gazevisier gegen die Mücken einnähen. 1977 und 1979 hatte der Reiz des Midi soweit abgenommen, dass ich jeweils nur noch ein Wöchlein dort blieb. Dafür mitverantwortlich war auch, dass das Meer dort selten ordentlichen Wellengang aufwies, so dass ich meist im „Patschewasser” schwimmen musste – laaangweilig.

Das großartige kulturelle Vermächtnis dieser Region hatten mir unsere beiden Lehrer Rolf D. und „Rasulli” P. glücklicherweise schon 1968 näher gebracht: Papstpalast in Avignon, der Pont du Gard bei Nîmes, Alphonse Daudets Mühle und sein Tartarin de Tarascon, Gauguin und Van Gogh, die Felsenstadt Les Baux und der windumtoste Mont Ventoux, auf dem nur ein Jahr zuvor Tom Simpson sein letztes Rennen gefahren war.

 

 

Landes de Gascogne

Chez Maité

Richtigen Seegang, manchmal wahre Brecher und lebensgefährliche Unterströmungen lernte ich 1978 an der Biskayaküste kennen und lieben. Die erste Fahrt dorthin war zugleich meine letzte große Reise per Anhalter, auf einer einmaligen Strecke von Hamburg über Basel, durch das Jura nach Clermont-Ferrand, Brive-la-Gaillarde, Bordeaux und Mimizan; 60 Stunden on the road, bis ich am Ziel auf meine Mitreferendarin Biggi traf.

Cap de l’Homy, der Strand des ein paar Kilometer landeinwärts gelegenen Hauptorts Lit-et-Mixe, wurde für mich zum Schwimm-Eldorado: Only the strongest survive. Bis Mitte der 1990er wurde ich dort fast zum Eingeborenen mit Stammplätzen auf der Frühstücksterrasse von Maité und allabendlich in Fernands Bar gleich hinter der Düne, lernte Cous-cous, Merguez und Harissa aus original-algerischer Küche kennen, besuchte meinen ersten Stierkampf («Grand Gala comico-taurin», garantiert unblutig – zumindest für die tierischen Rindviecher im Rund der Arena). 2011 waren Maité und Fernand persönlich nicht mehr aktiv, aber der Zeltplatz am Strand und das Meer davor waren praktisch unverändert. Und auch die massive Einschränkung neuer Bauflächen in den Wäldern und an der Küste hatte erfreulicherweise weiterhin Bestand.  Zudem existierte das familiengeführte Restaurant in Lesperon noch, wo ich in grauer Vorzeit mal drei Nachschläge von der aber auch sowas von köstlichen Potée genommen hatte und pappsatt war, bevor der Hauptgang aufgetragen wurde. Grandmère kam höchstpersönlich aus der Küche an meinen Tisch und lächelte; ob sie dabei „Mein Liebling” oder „Was für ein Schwachkopf” gedacht hat, weiß ich freilich nicht.
202x muss ich unbedingt noch mal wieder nach Aquitaine.

 

 

l’Alsace

Hotel Märchenschloss

… oder vulgo das Elsaß ist nicht nur zum Durchreisen nach West- oder Südfrankreich notwendig, sondern wunderschön, und das (a) kulinarisch sowie (b) zum darin Herumradeln. Das habe ich 1983 und 1993 jeweils 14 Tage lang mit fast erwachsenen Schülern und in den frühen 2000ern, bevorzugt im Herbst am Ende der Saison, wiederholt alleine per Rennrad ausprobiert. Flachstrecken im Oberrheingraben, hügeliges Gelände an der Route du Vin, steilere Anstiege am Osthang der Vogesen. Meine bevorzugte Gegend ist das Dreieck zwischen Sélestat, Ribeauvillé und Colmar. Dorther stammt auch der Munster bzw. Münschterkäs. 1A-Flüssigkeiten-Tipp waren bis vor Kurzem die Obstbrände aus einer kleinen Destille in Maisonsgoutte; leider ist der Sohn der Familie Hubrecht eine Null – und ich hab‘ nur noch wenige Flaschen im Keller. Meine absolut präferierte Unterkunft ist das Hotel la Clairière (immer Zimmer 10, mit unverbautem Blick vom Balkon auf les Vosges bei Sonnenuntergang) am Waldrand von Guémar.

 

 

 Der Norden

Terrils Jumeaux (Zwillings-Abraumhalden), zwischen Bruay-Labuissière und Bully-les-Mines; die rote Halde im Vordergrund stand am Rand des Parc d’Olhain.

Die gleich südlich der belgischen Grenze gelegene Region habe ich erst relativ spät als eigenständig wahrgenommen und schätzen gelernt, obwohl ich dort seit 1967 sehr häufig durchgefahren bin – egal, von wo in Deutschland, fast egal, wohin in Frankreich es ging. Tatsächlich existieren westlich der Ardennen sogar drei Nordens: Die küstennahen Teile der Départements Nord und Pas-de-Calais ähneln, die landeinwärts gelegenen unterscheiden sich. Die Umgebung von Lille, Valenciennes und Cambrai ist textilindustriell geprägt, diejenige von Lens, Béthune und Arras hingegen ein ausgedehntes, ehemaliges Kohlebergbaurevier mit sichtbaren Überbleibseln. Vieles dort ähnelt Nordrhein-Westfalen, einschließlich des Niedergangs dieser Industrien seit den 1960ern. Für einen Ruhrpott-Romantiker wie mich sind das – bei allem optischen Verfall vor Ort, dem Wissen um die anhaltenden Probleme des Strukturwandels und der Einsicht in die Notwendigkeit des Verzichts auf fossile Energieträger – Eindrücke, die im Kopf ganz viele positive Bilder und Filmchen auslösen.

 

Der Norden hat aber noch mehr zu bieten. Dazu gehört der Südzipfel des belgischen Hennegau (in Frankreich: Hainaut), eine ehemalige Grafschaft im Heiligen Römischen Reich, die den Mediävisten interessiert. Dazu gehört aber ebenso eine „explosive”, dabei gaumenverwöhnende Käsespezialität namens Maroilles de Thiérache. Und nicht zu vergessen die im Film Bienvenue chez les Ch’tis liebevoll-klischeehaft beschriebenen Eigenarten der dortigen Bevölkerung.

Ich hätte ja Place de Caudry vorgezogen

Purer Zufall oder schicksalshafte Fügung? Mit Caudry, einem der letzten Zentren der industriellen Spitzenproduktion, hat Wedel dort seit 1985 eine Partnerstadt. Kaum Ratsherr geworden, habe ich mich für diese Achse der Völkerverständigung engagiert, die sich da allerdings in einem Dämmerzustand befand und fast nur noch durch wechselseitige Besuche der Rathaus-Honoratioren am Leben gehalten wurde. Nach meiner ersten Teilnahme an einem solchen Kurzbesuch erreichte ich mit einem Antrag, dass die rue de Wedel in Caudry endlich ein Pendant an der Elbe bekommt; seither trägt mein Lieblingsort am zentrumsnahen Mühlenteich offiziell den Namen Caudry-Platz. Zudem haben der Wedeler TSV und die Entente Sportive de Caudry begonnen, im Wechsel Turniere mit hauptsächlich jugendlichen Sporttreibenden der beiden Vereine auszurichten.

Devotionalien

Auf Initiative eines anderen Wedeler Neubürgers haben er und ich Anfang 2020 ein Konzept entwickelt, wie man diese Zusammenarbeit auf mehr Schultern und breitere Füße verteilen könnte. In Caudry gibt es schon lange ein aktives Partnerschaftskomitee (CJC), und in Wedel hat sich daraufhin ein erster Kreis Interessierter zusammengefunden. Die Corona-Pandemie hat zwar nicht unseren Elan, wohl aber eine Französische Woche bei uns oder ein Treffen in Nordfrankreich zunächst gebremst – ich selbst hatte die französischen Freunde zuletzt im März 2020 besucht, einen Tag, bevor verschärfte Restriktionen in Kraft traten. Aber im Oktober 2021 verbrachten Andreas und ich dort zwei arbeitsintensive Tage, in denen wir mit dem CJC für 2022 mehrere konkrete Projekte an beiden Orten angeschoben haben. Große Freude am Rande war unsere Ernennung zu Ehrenmitgliedern des dortigen Komitees. Im Juni 2022 profitierte eine Gruppe von 15 Wedelern – ohne die kurzfristig absagenden Spitzen der Verwaltung – von diesen Vorarbeiten beim Besuch des Stadtfests (Carnaval d′été), wo wir die unglaublich herzliche Aufnahme genossen und auch Bekanntschaft mit einer großen (manchmal arg lauten) Delegation aus dem polnischen Pińczów machten.

 

 

Bourgogne

Das Reizvolle an diesem Teil des zentralen Frankreich war, dass ich ihn 1999 drei Wochen lang ausschließlich von der Wasserseite „erfahren” habe, und das im doppelten Wortsinn. Per pénichette (ein 12-Meter-Hausboot) auf den Kanälen zu schippern war für mich absolut neu, entschleunigend und erholsam, natürlich auch dort mit allem versehen, was die regionalen Küchen und Keller an den Anlegestellen hergaben. Rosi und Käpt’n Olaf fuhren mit Bordhund Ela über den Canal de Bourg­ogne, auf der Yonne, dem Embranchement de Vermenton und dem Canal du Niver­nais von Saint-Florentin über Auxerre nach Clamecy und zurück. Wenn es über­haupt etwas zu bemängeln gab, dann die extrem hohe Zahl an Schleuse­vorgängen: Kaum gibt man Gas, schon bremst man wieder.

 

 

Paris ist Paris ist Paris.

Mehr Worte braucht es nicht. Vielleicht bis auf dies: Das Blutbad, das Claudia und ich zu Silvester 1975 (oder war’s 1974?) in einem Hotelbett am Boul‘ Mich‘ anrichteten, trübte meinen Eindruck von dieser Hauptstadt der Welt nicht wirklich.

 

 

Les Deux Alpes

Ende der 1960er einmal dortgewesen +++stop+++ einmal versucht, Ski zu fahren +++stop+++ Gertrud hatte auch kaum Zeit für mich +++stop+++ nach zwei Tagen war ich wieder weg +++stop+++ Aber bei der Tour de France schau ich mir die Alpen immer gerne an.

 

 

Auf den Routes Nationales

Egal, ob im Rhône-Tal, der Bretagne, rund um Paris oder sonstwo im Land: Ich liebe es seit früh an, ein Auto über die französischen Überlandstraßen zu bewegen. Dabei ist es ganz nebensächlich, dort péagefrei rollen zu können; die Temporeduktion auf 100 oder 110 empfinde ich als angenehm und wahrnehmungsfördernd, und selbst das Schleichen auf Ortsdurchfahrten verläuft so bunt wie lebendig – was für ein Unter­schied zur Tristesse von Autobahnen durch eine gleichbleibend eintönige Wildnis! Insoweit unterscheiden sich die großen Verkehrsachsen in Frankreich allerdings nicht von Deutschland. Was die Routes Nationales hingegen bieten, ist ganz landesspe­zi­fisch, auch wenn das für manchen Leser sicherlich in die Rubrik „vollkommen unerwähnenswert” fällt: Die Dreispurigkeit der RN, der mittlere Streifen für beide Fahrtrichtungen. In welligem Gelände erfordert das erhöhte Konzentration kurz vor jeder Hügelkuppe – könnte ja ein Entgegenkommender gerade dieselbe Idee haben, noch eben einen Camion oder eine Fourgonnette zu überholen. Das macht nicht nur Fahrspaß, sondern hat mich vor allem Wachsamkeit, Gefühl für die Einschätzung unterschiedlicher Geschwindigkeiten und Rücksichtnahme gelehrt wie kaum ein anderer Ort.

 

 

Bailliage de Jersey

Ein bisschen Bretagne, ein bisschen Normandie, vor allem aber viel Südengland – dieses Eiland ist tatsächlich die einzige französische Insel, die ich bisher betreten habe. 1987 gurkte ich während zweier Wochen per Rad zwischen dem Zeltplatz in Saint Brélade, der Hauptstadt Saint Hélier und der Grève de Lecq an der Nordküste umher – als Teil einer Gruppe aus etwa zehn münster­län­dischen Anfangszwanzigern, zwei nordelbischen Greisen (Anno U. von der GWA St. Pauli und ich kannten uns bis dahin nur vom Hörensagen) und einer Reiseleiterin, die sich allem bereitwillig, ja, dankbar anschloss, was wir Altvorderen vorschlugen und selbst in die Hände nahmen. Dies trug ihr den Spottnamen „Leisereiterin” ein.

Jersey ist pures British Crownland, einschließlich des Linksverkehrs, der Währung und der Aussprache all der französischstämmigen Ortsnamen. Damit passt die Insel einerseits schon, andererseits aber auch wieder nicht richtig auf diese Seite. Immerhin geht es, um zum Fährhafen im bretonischen Saint-Malo zu gelangen, durch viel Frankreich.

 

Le Fleurdelysé

Und dann hab‘ ich da noch einen Traum – einmal in meinem Leben

Québec

entdecken und erkunden! Landkarte, Stadtpläne (Montréal gehört auch dazu) und Reiseführer habe ich schon, an meinem Wedeler Fahnenmast flattert gelegentlich die Provinzflagge mit den vier weißen Lilien. Direkt in Frankreich liegt das zwar nicht, ist aber offenbar so französisch und dazu so selbstbewusst («Québec libre»), wie es in Nordamerika nur geht.

Blöderweise stehe ich mir da allerdings selbst etwas im Weg; ich habe keine Flugangst, bin schon nach Andalusien, der Algarve und zweimal Fuerteventura aeroplaniert, dabei jeweils auch wieder gut zurück- und ′runtergekommen. Aber das war zwischen 1975 und 1989. Richtig gerne fliege ich nicht, und das nicht nur aus ökologischen Gründen (CO2-Fußabdruck). Mithin: Wenn das noch was werden soll, muss ich mir wohl mal kräftigst in den Allerwertesten treten, und das am besten, solange ich dafür noch gelenkig genug bin. Ein erster Schritt: Den für Kanada benötigten Reisepass habe ich mir kürzlich schon ausstellen lassen.

 

Übrigens

Bereits 1961 (und dann 1964 nochmal) war ich auch schon in Frankreich gewesen; aber erstens war Olaf damals noch sehr jung, und zweitens war das nicht wirklich in, sondern eher bloß durch Frankreich. Viel France hat der Knabe seinerzeit nicht mitbekommen, denn in dem Alter war der Weg noch nicht das Ziel – das hieß in beiden Jahren katalanische Mittelmeerküste. Immerhin haben meine Eltern mit uns Kindern dabei von den Ardennen im Norden durch das Massif Central bis zur spanischen Grenze im Süden das gesamte Land aller-retour durchquert.

Sofern Du bis hierhin den Eindruck gewonnen hast, dass ich dieses Land ausschließlich durch die rosarote Brille des unsterblich Verliebten betrachte, liegst Du nicht ganz richtig. Tatsächlich weist mein Frankreich  – „Ma France” heißt übrigens auch ein wunderbares Chanson von Jean Ferrat – Merkmale auf, die ich sehr kritisch betrachte.
Die französische Gesellschaft ist zutiefst gespalten; und zwischen den Vorstädten und den Stadtzentren wächst überhaupt nicht zusammen, was vielleicht wirklich nicht zusammengehört – oder nur bei Schönwetter, wie das der Fußballer Nicolas Anelka nach dem Fiasko von Knysna 2010 formuliert hat: „Wenn wir nicht gewinnen, spricht man in Frankreich sofort von Religion und Hautfarbe. … [Dann ist] Gourcuff der gute Franzose, Ribéry der Moslem.“ Es scheint so, als sei der Euphemismus des «Black – Blanc – Beur» nach dem Weltmeister­schafts­erfolg 1998 tatsächlich eine Falsch­wahr­nehmung gewesen.
Der alteingesessene Bevölkerungsteil ist auch im 21. Jahrhundert immer noch bourgeois-spießig geprägt, wenngleich sich deren Auswüchse teilweise abgeschwächt haben. 1967 pflegte nicht nur Élizabeth („Narine”) ihre Eltern – und diese sich untereinander – noch zu siezen! Politisch äußert sich das in einem Primat konservativer Einstellungen, was sogar bis hin zu breiter Akzeptanz und Wahl der extremen Rechten reicht. Das ist freilich nicht einfach entlang der Trennlinie Bürgertum/Arbeiterschaft und schon gar nicht als eine Frage von Jung oder Alt zu verorten; außerdem gibt es auch eine entsprechende Hälfte auf der politisch linken Seite der Gesellschaft, genauso populistisch und in Teilen antieuropäisch.

Sodann habe ich die nahezu bedingungslose, keineswegs auf eine politische Richtung beschränkte Befürwortung der Atomkraft nie wirklich begriffen. Der französische Staat weist zudem durchaus stark repressive Züge auf. Vielleicht bedingt durch meine subjektiven, frühen Erlebnisse, fallen mir dazu im Inneren die Republikanischen Sicherheitskompanien (kurz CRS genannt), das lange Festhalten an der Todesstrafe (letzter Vollzug 1977, gesetzliche Abschaffung 1981) und die jahrzehntelange Unterdrückung von Minderheitensprachen ein. Nach außen setzte Frankreich selbst nach 1945 noch seine kriegerische Kolonialpolitik fort, die in Indochina (Dien Bien Phu) erst 1954, in Nordafrika (Algerien) sogar erst 1962 zu einem Abschluss kam. Und auch heute ist der imperiale Anspruch der Grande Nation immer noch spürbar.

Schließlich hat das Land einen Teil seiner Individualität eingebüßt. Euro und Visa-Karte mögen ja bequem sein, aber mich hat nie gestört, mir vor jeder Fahrt Francs zu besorgen; auch die Vor-Schengen-Grenzkontrollen haben mich nie lange aufgehalten. Beides trug viel eher zu dem vorfreudigen Gefühl bei, Deutschland auf Zeit adieu und Frankreich salut zu sagen. Außerdem macht es heute einen viel geringeren Unter­schied als in den Jahren vor 1985, ob ich nun in Hamburg, Wuppertal, Strasbourg oder Paris durch die innerstädtischen Einkaufsstraßen flaniere: Immer mehr identische Ladenketten haben immer mehr lokaltypische Einzelhandelsgeschäfte verdrängt. Für all diese Auswirkungen der Europäi- und Globalisierung kann Frankreich aber nichts.

 

 

 

Warum reizt mich Frankreichs südlicher Nachbar nicht?

Flamenco in Schlaghose

Immerhin hatte ich schon früh die Pyrenäen überquert: Anfang der 1960er zweimal für einen familiären Strandurlaub in Katalonien, zunächst an der Costa Brava, dann südlich von Barcelona. Damals wurde die französisch-spanische Grenze noch von diesen martialischen Lackhelm-Polizisten der Guardia Civil des Caudillo geschützt. Natürlich konnte ich mit Begriffen wie Klerikalismus und Faschismus noch nichts anfangen. In Playa de Aro ließ Francisco mich gelegentlich sein Eis verkaufen, worüber ich stolz wie ein Spanier war. An einem Schießstand erballerte ich mir zahlreiche Pins mit den Wappen einheimischer Fußballvereine – sozusagen ein früher Ballermann. An Castelldefels, das damals knapp 4.000 Seelen zählte (und in den 2020ern auf 68.000 angewachsen ist), hingegen habe ich keine erwähnenswerten Erinnerungen, außer dass ich mir an jeder Tankstelle oder Reparaturwerkstatt einen Firmenstempel in meinen Shell-Reisepass drücken ließ.

Im Geschichtsstudium habe ich mich intensiv mit dem Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) beschäftigt; dabei lag mein Interessensschwerpunkt vor allem auf der Analyse der – letztlich tragischen – Rolle der anarcho-syndikalistischen Gewerkschaft CNT-FAI und der fatalen Eifersüchteleien innerhalb der politischen Linken, was zum Scheitern der Republik beitrug.

Im Spätsommer 1975 unternahm ich eine zweiwöchige, durchaus lehrreiche Rundreise (Große geographische Exkursion) durch das staubtrockene Andalusien, lernte etwas über Transhumanz, Westernfilm-Drehorte, das historische arabische Erbe der Region, spanischen Ouzo aus Rute und den (verkehrspädagogischen?) Sinn eines ausgebrannten Flugzeugwracks an der Landebahn des Aéropuerto de Malaga.

Und da irgendwie ja auch Fuerteventura auf den Kanarischen Inseln ein Stück weit Spanien ist, wo ich mich mit Rosi 1983 und 1989 jeweils eine Woche lang erholte, bin ich eigentlich der totale Oberspanzmann.(*)

Aber kulinarisch finde ich Spanien so weit weg von Frankreich wie der Mond, und von meinen diversen Aufenthalten ist nicht viel mehr hängen geblieben als Erinnerungen an Kastagnettengeklacker, die Bezeichnung seiner Bewohner als Kuhstecher und das maue Witzchen, dass Jens Spahn auch gut Spahnjens Gesundheitsminister sein könnte.

(*) Wenn der Franzose ein Franzmann ist, dann muss der Spanose auch …

 

 


 

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